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Alesis Debut E-Drum Set Test

Das Alesis Debut Kit ist das erste speziell für Kinder konzipierte E-Drumset des US-amerikanischen Herstellers und erweitert damit die Riege der preisgünstigen Sets, zu denen auch die bereits von uns getesteten Nitro Mesh und Turbo Mesh Modelle gehören. Seit vielen Jahren sind E-Drumsets vor allem bei Einsteigern erste Wahl, wenn es darum geht, das Trommeln zu erlernen, ohne gleichzeitig die Nerven der Nachbarn zu strapazieren. Und da Einsteiger meistens Kinder sind, tun die Hersteller gut daran, ebendiese Zielgruppe bei der Entwicklung ihrer Instrumente besonders zu berücksichtigen.

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Doch was macht ein E-Drumset zum Kinderschlagzeug? In erster Linie grenzen sich Kinderschlagzeuge durch die Abmessungen von den “Großen” ab. Natürlich sollte auch die Bedienung so einfach sein, dass sich die Kleinen ohne vorheriges Rätselraten bezüglich der Funktionen sofort ins Spielvergnügen stürzen können. Außerdem sollte ein Kinder-E-Drumset auch sinnvolle Übungen an Bord haben, die im Idealfall sogar noch richtig Spaß machen. Und in Sachen Bespielbarkeit sollte das Kit so gestaltet sein, dass der spätere Umstieg auf ein akustisches Schlagzeug keine große Umgewöhnung erfordert. Das sind schon eine ganze Menge Kriterien, und in diesem Test wollen wir überprüfen, ob das Alesis Debut Kit die Anforderungen erfüllen kann. 

Details

Bonsai-Rack und Mesh Heads 

Das schwarze Aluminiumrack des Alesis Debut Kits fällt gegenüber den Racksystemen herkömmlicher E-Drumsets deutlich kleiner aus, um es auch jüngeren Kindern zu ermöglichen, in den Genuss des Schlagzeugspielens zu kommen. Am zentralen Gestänge sind die beiden acht Zoll großen Racktom-Pads sowie – mittels zweier Haltearme – die 10″ Beckenpads angebracht. Drei kurze Rohre sind zur Befestigung des Moduls, des Hi-Hat-Pads, der Snare und des Floortompads vorgesehen. Alle Trommelpads sind mit schwarzen Mesh Heads bestückt, die mithilfe des beiliegenden Stimmschlüssels in der Spannung verändert werden können. 

Fotostrecke: 5 Bilder Standfest und kompakt: das Rack des Alesis Debut Kits.

Statt eines Bassdrum-Pads gibt es einen kleinen Kunststoff-Fußtaster, der in derselben Form auch als Hi-Hat-Controller zum Einsatz kommt. Auch ein einfacher, sehr niedrig einstellbarer Drumhocker befindet sich im Lieferumfang. Und um das Paket komplett zu machen und gleich loslegen zu können, sind auch ein Paar Drumsticks und ein Kopfhörer dabei.      

Fotostrecke: 3 Bilder Beim Debut Kit übernimmt ein Fußtaster die Bassdrum-Funktion.

Das Modul: kein Grafikdisplay, aber intelligente Tastenbeleuchtung

Das Modul des Alesis Debut kommt in einem recht kleinen Kunststoffgehäuse daher und bietet als Display lediglich eine dreistellige LED-Anzeige. Rechts neben der Anzeige befindet sich der Lautstärkeregler, links davon der Power-Schalter. Darunter folgen die Funktionstasten für Click, Start/Stop, Pattern und Tempo bzw. – wenn die zuletzt genannten gleichzeitig gedrückt werden – die Coach-Funktion. Direkt unter dem Display sind die +/- Value-Tasten platziert. Die untere Reihe ist den Zifferntasten sowie der Variation-Taste vorbehalten, die einerseits zur Auswahl der Preset Kits dienen, aber auch für andere Funktionen benötigt werden. Die Zifferntasten sind, wie die restlichen Tasten auch, beleuchtet und geben im Coach-Modus Auskunft über die Genauigkeit des Timings.   

Fotostrecke: 4 Bilder Die Tasten des Moduls sind beleuchtet,…

Keine User Kits, dafür 30 Play-Along-Songs

Das Debut-Modul beinhaltet 120 Sounds, die fest den zehn Preset Kits zugeordnet sind. User Kits bietet das Debut-Modul nicht, und auch die Presets sind nicht veränderbar, bis auf eine Ausnahme: Verändert man die Gesamtlautstärke eines Kits, bleibt diese Änderung auch nach dem Ausschalten erhalten. Zum Mitspielen gibt es 30 Play-Along Songs, welche nach dem Drücken der Pattern-Taste mittels der Start/Stop-Taste abgespielt werden können. Mit den Plus/Minus-Tasten kann man durch die 30 Songs navigieren, das Lautstärkeverhältnis zwischen Pattern und Kit kann variiert werden. Im Pattern-Modus werden die Songs (eine Auswahl ist im Praxisteil zu hören) immer mit der kompletten Drumspur abgespielt. Möchte man zu Übungszwecken die Drumspur oder Teile davon stummschalten, so ist auch dies möglich, sofern man sich im Übungs-(Coach)-Modus befindet.

Auch ein Coach ist an Bord

Neben der Songbegleitung bietet der Coach-Modus vier weitere Übungen. Bei der ersten geht es darum, einzelne Schläge möglichst genau zum Metronom zu spielen. Die unteren sechs Tasten des Moduls zeigen durch Aufleuchten an, ob zu schnell, zu langsam oder genau richtig gespielt wird. In Übung 2 erhöht oder verringert sich das Metronomtempo allmählich, wodurch man leicht ermitteln kann, wo die Tempogrenze für bestimmte Übungen wie beispielsweise Single- oder Double Strokes ist. In Übung 3 geht es darum, in zweitaktigen Abständen zum nächstgrößeren bzw. nächstkleineren Notenwert zu wechseln. In Lehrbüchern wird hierfür meist der Begriff “Notenpyramide” verwendet. Auch hier wird die Genauigkeit des Spiels über die Tasten angezeigt, zudem gibt es am Ende eine Bewertung in Punkten von 0 bis 100. Übung 4 schließlich nennt sich “Follow Me”. Hier geht es darum, vorgegebene zweitaktige Patterns möglichst genau nachzuspielen. 12 verschiedene Patterns in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden stehen zu diesem Zweck zur Auswahl. 
Alesis bietet dem Käufer beim Debut Kit neben den internen Trainingsfunktionen die Option, 60 Gratis-Übungen in der Melodics-App zu nutzen. Hierzu muss man sich anmelden und eine USB-Verbindung zwischen Modul und Rechner herstellen. Die App erkennt daraufhin das Debut Kit, und schon stehen die Übungen zur Verfügung.  

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Praxis

Das kleine Kit ist blitzschnell aufgebaut

Das komplette Debut Kit ist in einem 14 Kilogramm leichten Karton verpackt, den man sich fast unter den Arm klemmen kann. Im Vergleich dazu bringen es die zwei Kartons des Yamaha DTX6K3-X, welches ich parallel zum Test habe, auf fast 60 Kilogramm. Der Aufbau des Alesis Kits geht rasend schnell, da das Rack bereits fertig mit montierten Snare- und Tompads im Karton liegt. Lediglich die Hi-Hat- und Beckenpads mitsamt Haltern sowie das Modul müssen noch montiert werden, als letztes folgt die Verkabelung. Trotz seines geringen Gewichts ist das Rack ausreichend standfest und lässt sich – im wahrsten Sinne des Wortes – kinderleicht transportieren. Bei maximaler Aufbauhöhe beträgt der Abstand vom Boden bis zur Oberkante der Toms etwa 68 Zentimeter – passend für Kinder bis etwa zehn Jahren, definitiv zu klein für einen Erwachsenen… und hier stellt sich für mich die Frage nach dem Sinn eines E-Drumsets für Kinder. Schließlich lassen sich die herkömmlichen E-Drumsets der meisten Hersteller passend sowohl für Erwachsene als auch für Kinder einstellen. Wenn Papa sich also mal kurz ans Debut Kit des Sprösslings setzen will, sieht das schon ein bisschen ulkig aus.

Klein und doch erwachsen: das Alesis Debut Kit.
Klein und doch erwachsen: das Alesis Debut Kit.

Die Fuß-Controller trüben den Spielspaß

Die Pads des Debut Kits entsprechen in Größe und Bauweise den herkömmlichen Sets der unteren Preisklasse – wobei hier immerhin Meshhead- statt Gummipads für die Trommeln verwendet werden. Diese sprechen sensibel an und spielen sich gut, nachdem ich sie mit dem beiliegenden Stimmschlüssel auf eine etwas höhere Spannung gebracht habe. Alle Pads verfügen lediglich über eine Spielzone, das heißt dass beispielsweise Rimclicks oder Rimshotsounds hier nicht möglich sind. Auch die Beckenpads sind Single Zone Pads, welche dem Stock mit ihren Gummispielflächen einen guten Rückprall ermöglichen und ebenfalls bereits auf leise Anschläge reagieren. 
Was das Spielen allerdings definitiv erschwert, sind die winzigen Fuß-Controller für Hi-Hat und Bassdrum. Während das Öffnen und Schließen der Hi-Hat mit diesem Taster immerhin recht gut funktioniert, sind beispielsweise Doppelschläge oder komplexe Figuren mit der Bassdrum sehr schwer umzusetzen. Einerseits fehlt es an Genauigkeit, andererseits führt die gängige “Heel-Up”-Bassdrumtechnik (Vorderfuß berührt das Pedal, Ferse ist in der Luft) mit dem Taster zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis. Mit anderen Worten: eine korrekte Bassdrumtechnik kann man mit dem Debut Kit nicht erlernen. Zwar kann man statt des Tasters auch ein Bassdrumpad, kombiniert mit einer herkömmlichen Fußmaschine, verwenden, aber meine Versuche mit zwei verschiedenen Pads ergaben, dass leise Anschläge nicht registriert werden – ein Problem, dass sich nicht lösen lässt, da das Modul über keine Justierungsmöglichkeit der Triggereinstellungen verfügt.  

Sounds und Dynamik entsprechen der günstigen Preisklasse

Die Bedienung des Debut Kits erfordert, obwohl das Kit bezüglich seiner Funktionen recht überschauber ist, eine gewisse Eingewöhnung. Zum Aufrufen bestimmter Übungsfunktionen oder zum Ändern der Metronomeinstellungen beispielsweise ist ein Blick in die Anleitung unerlässlich. Einige andere von uns getestete E-Drumsets ließen sich jedenfalls intuitiver bedienen.
Aber wie gut klingt es denn nun, das Debut Kit? Für einen Soundeindruck folgen hier einige der Preset Kits, zuerst allerdings ein kleiner Dynamikcheck, bei dem alle Instrumente des Debut Kits in unterschiedlichen Lautstärken angeschlagen werden:

Audio Samples
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Sound- und Dynamikcheck Kit 01 Akustik Kit Kit 02 Akustik Kit Kit 03 Akustik Kit Kit 04 Akustik Kit Kit 05 Electro Kit Kit 09 Percussion Kit

Das Dynamikverhalten weicht kaum von anderen Kits der unteren Preisklasse ab und ist insgesamt zufriedenstellend. Recht gut gefallen mir bei den akustischen Drumkits die Beckensounds, und obwohl es nur eine Triggerzone gibt, kann das Ridepad auch Kuppensounds erzeugen, indem es kräftiger angeschlagen wird. Die Hi-Hat-Sounds klingen ebenfalls passabel, allerdings gibt es als Abstufungen nur “offen” und “geschlossen” ohne Zwischenstufen. Typisch für ein Set dieser Preisklasse ist, dass die Sounds in unterschiedlichen Anschlagstärken klanglich kaum variieren.
Im folgenden Video gibt es alle zehn Preset Kits zu hören:

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Mehr Informationen

Kaum spürbare Latenz, vielseitige Play-Alongs  

Wie in unseren E-Drum-Tests üblich, musste auch das Alesis Debut Kit einen Latenzcheck über sich ergehen lassen. Die Latenz, also die zeitliche Verzögerung zwischen dem Anschlag und dem Erklingen des Sounds, beeinflusst entscheidend das Wohlbefinden beim Spielen, denn ist der Wert zu hoch, hat man permanent das Gefühl, dass man dem Beat hinterherläuft. Erfreulicherweise liegt der von uns gemessene Wert bei absolut akzeptablen acht Millisekunden. Die grafische Darstellung zeigt in der oberen Kurve den Anschlag auf dem Snarepad und darunter den daraufhin ausgelösten Sound. 

Die Latenz beträgt kaum spürbare acht Millisekunden.
Die Latenz beträgt kaum spürbare acht Millisekunden.

Die 30 Play-Along Songs kennt man bereits von anderen Alesis-Modulen. Sie sind im Tempo variabel, decken eine große stilistische Bandbreite ab und klingen zwar mitunter alles andere als modern, eignen sich aber trotzdem uneingeschränkt zum Üben. Wie fast alle heutzutage erhältlichen E-Drumsets lässt sich das Alesis Debut Kit auch nutzen, um Drumsounds aus dem Rechner anzusteuern. Teilweise werden preisgünstige, mit mäßigen Sounds ausgestattete E-Drumsets sogar ausschließlich zu diesem Zweck angeschafft. Bedenken sollte man hierbei aber eine etwas erhöhte Latenz. Ansonsten funktionierte die Verbindung mit dem Macbook Pro ohne Probleme: Das Modul wurde augenblicklich erkannt, und die Zuordnung der Garage Band Sounds zu den Triggerpads war einwandfrei. Übrigens funktioniert die USB-Verbindung auch umgekehrt, d.h. es können auch die internen Sounds des Alesis-Moduls beispielsweise von einem MIDI-Keyboard oder Multi-Drumpad angesteuert werden.
Einen Eindruck der Play-Along Songs könnt ihr euch im folgenden Soundfile verschaffen, danach gibt es noch ein vom Debut-Modul angesteuertes Garage Band Kit zu hören.

Audio Samples
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Song Snippets Garage Band Kit, getriggert vom Alesis Debut
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Fazit

Bei einem Kinderschlagzeug drängt sich die Frage auf, ob es sich eher um ein Spielzeug oder gar um ein ernstzunehmendes Musikinstrument handelt. Alesis hatte mit dem Debut Kit offenbar letzteres im Sinn und spendierte dem Kit ein Modul und Pads, die es kaum von anderen E-Drumsets der unteren Preisklasse unterscheiden. Die Sounds klingen insgesamt gut, und auch die Play-Along Songs machen Spaß. Zudem gibt es einen Coach-Modus, der einige sinnvolle Übungen beinhaltet. Ein klarer Nachtei und typischer Fall von “am falschen Ende gespart” sind aber die winzigen Fußtaster für die Hi-Hat und die Bassdrum. Die für das Schlagzeugspielen so wichtige Fußtechnik lässt sich damit nicht erlernen. Ein zweiter Kritikpunkt ist die Tatsache, dass das Kit nicht “mitwächst”, da die geringe Aufbauhöhe kaum flexibel ist. Ein kleines Rechenexempel: Für 110 Euro mehr bekommt man – allerdings ohne Hocker und Kopfhörer – das Alesis Nitro Mesh Kit, das sich ohne Probleme ebenso niedrig einstellen lässt wie das Debut Kit, andererseits aber auch anpassbar an die Körpergröße Erwachsener ist. Das Nitro verfügt zudem über ein Bassdrum Pad mit Fußmaschine und bietet neben 25 Presets sogar 15 User Kits. Somit geht für mich das Konzept des Debut Kits – auch wenn es seinen Job insgesamt gut macht –nicht so ganz auf.  

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • leicht zu transportieren
  • geräuscharme Meshhead Pads
  • gute Soundqualität
  • großer Ausstattungsumfang
Contra
  • Aufbauhöhe relativ unflexibel
  • unpraktischer Bassdrum-Fußtaster
Artikelbild
Alesis Debut E-Drum Set Test
Für 277,00€ bei
Das Alesis Debut kann durchaus Spaß machen, ist aber nicht in allen Punkten überzeugend.
Das Alesis Debut kann durchaus Spaß machen, ist aber nicht in allen Punkten überzeugend.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Alesis
  • Bezeichnung: Debut E-Drum Kit
  • Modul:
  • Anzahl der Drumkits: 10
  • Anzahl der Sounds: 120
  • Anzahl der Songs: 30 Play-Along Tracks, 12 “Follow Me”-Patterns
  • Metronom: 5 Sounds, Tempo 30 bis 280 bpm
  • Besonderheiten: 5 Trainingsfunktionen, Auto Power Off Funktion
  • Anschlüsse:
  • 1 x 25-Pin Port für Triggerpads
  • 2 x Output (Klinke)
  • 1 x Kopfhörerausgang (Miniklinke)
  • 1 x Aux In (Miniklinke)
  • 1 x USB Port
  • Netzteilanschluss (9V)
  • Pads + Controller:
  • Bass Drum + Hi-Hat: Fußtaster
  • Snare Drum + Toms: 8“ Single Zone Mesh Head Pads
  • Becken / Hi-Hat: 3 x 10“ Single Zone Pads
  • Hardware:
  • Aluminiumrack
  • Zubehör: Anleitung, Anschlusskabel für Pads, Netzkabel, Kopfhörer, Drumhocker, Drumsticks, Stimmschlüssel, Klettbänder
  • Preis (Verkaufspreis 01/2021): EUR 259,-

Seite des Herstellers: https://alesis.de

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Standfest und kompakt: das Rack des Alesis Debut Kits.

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