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Sony C-80 Test

Das Sony C-80 in diesem Test ist das neueste Kondensatormikrofon der Japaner. Für „Sony-Verhältnisse“ sind in letzter Zeit sehr viele Mikros auf den Markt gekommen: Sony ECM-100U und ECM-100N haben wir 2018 zum Review gehabt. das Hi-Res-Mikrofon Sony C-100 ebenfalls. 

neues professionelles Sony-Mikrofon

Anders als das C-100 mit seiner Ultraschallmembran und der edle Röhrenklassiker C-800G (dessen Clone von GAP wir mit dem Original verglichen haben) ist das Sony C-80 recht simpel. Es handelt sich um ein nicht umschaltbares Mittelmembran-Nierenmikrofon ohne jeglichen Schnickschnack. Zwei Dinge fallen jedoch auf: Das Mikrofon ist mit 579 Euro zum Testzeitpunkt erstaunlich preiswert für ein Sony. Zum Vergleich ist das C-800G meist etwa zwanzig Mal so teuer – und in Europa nicht erhältlich). Wer jetzt reflexartig „China“ sagt, liegt falsch, denn das C-80 wird in Japan gefertigt. 

Quick Facts zum Sony C-89

  • Mittelmembran-Kondensatormikrofon
  • Nierenkapsel
  • Made In Japan

Sony C-80: Kapsel nicht Fleisch, nicht Fisch

Ein zylindrisches „Side-Fire“-Mikrofon in einer elastischen Halterung erscheint ordinär. Auf Fotos ist aber nicht zu leicht zu erkennen, dass die Kondensatorkapsel des Sony C-80 so groß gar nicht ist. Zwar gibt es keine Normen und Vereinbarungen, aber landläufig werden Kapsel ab einem Membrandurchmesser von gut zwei Zentimetern (knapp 1“) als Großmembraner bezeichnet, ein halbes Zoll und weniger als Kleinmembran. Die Kapsel des C-80 liegt nun dazwischen, wodurch man sie als Mittelmembraner einstufen kann, wenngleich manche diese Unterscheidung nicht machen und auch das C-80 kurzum zum Großmembranmikrofon erklären. Und es heißt ja „Großmembranmikrofon“ und nicht „Großkapselmikrofon“, auch wenn der Kapseldurchmesser 1“… egal, sei’s drum, Erbsenzählerei bringt niemanden wirklich weiter. Außerdem haben mittelgroße Membranen ihre Vorteile: Im Idealfall verschmelzen sie technische Werte und Klangeigenschaften mit der Akkuratesse, Patternkonstanz und Impulsübertragung von Kleinmembranern. Ein Blick auf unsere Pro-/Contra-Liste und die Sternchenbewertung zeigt, dass das wohl gelungen ist. Die Kapsel ist prinzipiell eine Doppelmembran, bei der die hintere jedoch nur als Dämpfungsglied zur Erzielung der Nierencharakteristik fungiert. Das ist kein besonderer Trick, sondern durchaus üblich. 

Sony C-80 ohne Elastische Halterung (Spinne)

Technische Daten des C-80

Mit 31,62 mV/Pa ist die Empfindlichkeit des Mikrofons recht hoch. Das Eigenrauschen ist mit 12,5 dB(A) für ein Mittelmembranmikrofon in Ordnung. Der maximale Schalldruckpegel ist mit 138 dB SPL angegeben, allerdings für 1% THD+N. Der Frequenzgang wird lediglich numerisch angegeben und zwar wenig überraschend mit „20 Hz – 20 kHz“. Die Symmetrierung erfolgt übertragerlos, die Impedanz liegt bei etwa 90 Ohm. Selbstredend benötigt das Mikrofon Phantomspeisung zum Betrieb. Auf Schaltfunktionen wird nicht verzichtet, das C-80 erlaubt Vordämpfung und Hochpassfilterung 

Mittelmembran-Kapsel
Fotostrecke: 6 Bilder Die Nierenkapsel besitzt eine Membran, deren Größe zwischen Klein- und Großmembran liegt.

Sony C-80: Design und Lieferumfang

In Sachen Design ist sich Sony treu: Das C-80 sieht aus wie eine Mini-Version des C-800G bzw. des C-100. Zum Lieferumfang gehört die elastische Halterung, in die das Mikrofone per großem Rad festgeklemmt wird. Ein praktisches Softcase wird ebenfalls mitgeliefert. Das Sony C-80, das mir zum Test geschickt wurde, ist absolut makellos verarbeitet. Die Mikrofonspinne ist funktionell hervorragend. 

Kommentieren
Profilbild von Jan

Jan sagt:

#1 - 09.03.2023 um 10:45 Uhr

0

Vielen Dank für deinen wie immer hervorragend nachvollziehbaren Test! Mich würde noch interessieren, ob du im Vergleich zum Klang Unterschiede zum C-100 feststellen konntest. Und gibt es aus deiner Sicht Argumente für das C-100, wenn man ausschließlich Vocals aufnehmen möchte?

Profilbild von Nick Mavridis

Nick Mavridis sagt:

#2 - 09.03.2023 um 15:51 Uhr

0

Hallo Jan, vielen dank für das Lob! Die Tests liegen vier Jahre auseinander, das wäre zu spekulativ und zu wenig wasserdicht, dazu eine Aussage zu treffen. In meinem Gedächtnis, anhand der Audiofiles und natürlich aufgrund der Konstruktion werden Unterschiede wohl nicht sonderlich groß sein (bis verschwindend gering). Natürlich können durch die zusätzliche Kapsel Anstiege im Schall besser dargestellt werden, was es durchaus eine Spur frischer und knackiger erscheinen lassen kann. Argumente für das C-100: Ganz klar die wählbaren Charakteristiken noch vor der Ultraschallkapsel. Allerdings gibt es bekanntlich viele Leute, die auch ein umschaltbares Mikrofon immer auf Niere gestellt lassen. Beste Grüße Nick

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