Fünf Sekunden Musik genügen

Eine Studie zeigt, dass Musik im Allgemeinen nur fünf Sekunden braucht, um den Hörer zu fesseln oder nicht. Was bedeutet das?

Die New York University zeigt mit einer Studie, dass der durchschnittliche Hörer von einem Musikstück in extrem kurzer Zeit beeindruckt sein muss, bevor das Gehirn zum nächsten Titel übergeht. Die Aufmerksamkeitsspanne des modernen Hörers ist bekanntermaßen kurz, aber niemand hätte gedacht, dass sie so kurz sein könnte. Forscher der New York University haben untersucht, warum Menschen verschiedene Musikstücke lieben oder hassen. Und sie fanden heraus, dass sie normalerweise innerhalb von fünf Sekunden nach dem Hören wissen, ob sie ein Musikstück mögen oder nicht. Hier sind die Gründe dafür.

Die ersten fünf Sekunden Musik sind entscheidend

Für das Experiment wählten die Forscher 250 Songs aus allen Musikgenres aus. Darunter Musik von Mozart, Beethoven, Elvis, Michel Jackson, den Sex Pistols, Kanye West und Frankie Yankovic. Ergänzt haben die Forscher die Liste um Auszüge aus den Billboard-Charts der letzten 80 Jahre. Alle Titel wurden dann in 3.260 verschiedene Clips geschnitten und 650 Hörern vorgespielt. Diese mussten anschließend jeden Clip mit „gefällt mir“, „gefällt mir sehr“, „gefällt mir ein bisschen“, „ist mir egal“, „gefällt mir nicht“, „gefällt mir nicht“ oder „gefällt mir nicht“ bewerten.

Den Zuhörern wurden immer kürzere Ausschnitte vorgespielt. Das zu dem Zweck, um die kürzeste Zeit zu finden, in der sie entscheiden konnten, ob sie den Titel mögen oder nicht. Und sie kamen auf – 5 Sekunden! Es stellte sich heraus, dass ihr erster Eindruck von dem Lied auch ihr bleibender Eindruck war. Auch als man ihnen einen längeren Ausschnitt desselben Titels vorgespielt hatte, änderte sich ihre Meinung nicht.

Wichtige Erkenntnisse

Es ist wichtig anzumerken, dass die Hörer in der Studie dazu tendierten, einen Song mehr zu mögen, wenn sie zuerst den ganzen Song hörten, als nur einen kurzen Clip. Dies ist essenziell, da es darauf hindeutet, dass ein Künstler eher Fans gewinnt, wenn sie seinen Song zufällig im Radio, im Fernsehen oder auf einer anderen Plattform hören, auf welcher sie ihn nicht nach fünf Sekunden überspringen können. Auf der Grundlage der Daten dieser Studie könnte Streaming langfristig tatsächlich die Entdeckung von Musik deutlich beeinträchtigen.

Fünf Sekunden entscheiden, ob Musik gefällt oder nicht. (Quelle: Michael Geisel)
Fünf Sekunden entscheiden, ob Musik gefällt oder nicht. (Quelle: Michael Geisel)

Das bedeutet, dass die alte Songwriter-Weisheit „Don’t bore us, get to the refrain“ nach wie vor gilt. Beim Streaming gilt: Je früher ein Künstler die Aufmerksamkeit auf sich zieht, desto besser. Und zwar innerhalb der ersten fünf Sekunden.

Was macht einen Titel individuell bedeutungsvoll?

Die Vorstellung, dass fünf Sekunden ausreichen, um zu entscheiden, ob man einen Song mag oder nicht, ist oft von der „Hookline“ des Titels abhängig, die als eingängiger Teil eines Musikstücks oft wiederholt wird und deshalb leicht im Ohr bleibt. Wenn dieser Teil eines Songs innerhalb der ersten fünf Sekunden zu hören ist, kann dies theoretisch bereits ausreichen, um einen positiven Eindruck zu hinterlassen. Hier sollte man jedoch nicht vergessen, dass das nicht immer der Fall ist.

Trend: Musik zappen im Fünf-Sekunden-Rhythmus

Musikgeschmack ist immer subjektiv, und nicht nur der. Einige können sich schneller von einem Song begeistern lassen als andere, während andere möglicherweise mehr Zeit benötigen, um sich an einen Song zu gewöhnen und ihn zu schätzen lernen. Daher ist es schwierig allgemein zu sagen, dass fünf Sekunden ausreichen, um zu entscheiden, ob einem ein Musikstück gefällt oder nicht. Im Falle der Studie zeigt das Ergebnis jedoch, dass die Aufmerksamkeitsspanne des durchschnittlichen Hörers nur sehr kurz ist, was allerdings den Trend zum oberflächlichen Musikhören bestärkt.

Ob jemand Musik nur zum Zwecke der Berieselung hört, sie analytisch konsumiert, oder irgendwo dazwischen angesiedelt ist, das bleibt jedem schließlich selbst überlassen. Aber wie so oft zählt der erste Eindruck. Und im Falle von Musik können die Rhythmik, verwendete Harmonien und allem voran der Sound von Musik eigene Hörgewohnheiten schnell treffen, wenn man die richtigen Stellen zeitnah hört.

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