Focal Alpha Twin Evo Test 

Der 2,5-Wege-Studiomonitor Focal Alpha Twin Evo ist das neue Spitzenmodell der französischen Alpha-Evo-Serie ohne ein direktes Vorgängermodell. Die Modelle Alpha 50 Evo, Alpha 65 Evo und Alpha 80 Evo hatten wir bereits zum Test.

Tiwin-Lautsprecher mit horizontaler Ausrichtung

Wie sich der Alpha Twin Evo schlägt und was es über den Studiomonitor alles zu berichten gibt, lest ihr im Test Focal Alpha Twin Evo bei bonedo.

Details

Twin-Bauweise des Focal

Der stückweise angebotene Alpha Twin Evo ist ein aktiver 2,5-Wege-Studiomonitor in Bassreflex-Bauweise, der mit dem typischen 1-Zoll-Aluminium-Hochtöner (30 Watt / Class-D) der Alpha-Evo-Serie bestückt ist. Außerdem verfügt der „Twin“ über zwei in Frankreich gefertigte „Slatefiber“-Tief-/Mitteltöner (Carbonfaser) in 6,5 Zoll mit jeweils 50 Watt Verstärkerleistung (Class-D). Die Besonderheit: Auf der Rückseite befindet sich ein Umschalter zum Festlegen, auf welcher Seite des Speakers das komplette Tiefmittenband wiedergegeben wird. Das andere 6,5-Zoll-Chassis wird dementsprechend in den höheren Frequenzen gefiltert. Wo genau die Übergangs- und Eckfrequenzen liegen, wird vom Hersteller nicht kommuniziert. Sie teilen aber mit, dass der innenliegende Woofer zur Wiedergabe des kompletten Bass-/Mittenbandes empfohlen wird. Das horizontal positionierbare Gehäuse ist aus 15 mm starken MDF-Platten mit asymmetrischen Seitenteilen aus Kunststoff gefertigt. Auf der Vorderseite befinden sich zwei große Bass-Ports, ebenfalls mit einer Blende aus Kunststoff. Die Maße betragen 260 x 550 x 290 (H/B/T in mm) bei einem Gewicht von 12,2 kg je Monitor.

Alle Treiber des Twin-Speakers
Fotostrecke: 5 Bilder 2 x 6,5-Zoll Bass-/Mitteltöner plus 1-Zoll-Hochtöner

Verarbeitung

Liegt es an der Form? Obwohl Design, Materialmix und Einzelbestandteile weitgehend identisch sind, wirkt der (mit Ausnahme der Tief-/Mittentöner) in China gefertigte Alpha Twin Evo optisch ein wenig seriöser und professioneller als der ebenfalls getestete Alpha 80 Evo. Die pragmatische Verarbeitungsqualität ist jedenfalls identisch und ohne erkennbare Mängel. Einzige Ausnahme: Am folierten MDF-Gehäuse einer Testbox aus dem Demobestand des Vertriebs ist bereits eine kleine Beschädigung/Abplatzung, die das Grundmaterial offenlegt. Mir ist nicht bekannt, unter welchen Umständen dies passiert ist, aber unverwüstlich scheint das Gehäuse offenbar nicht zu sein. Da ein Studiomonitor häufig nur einmal positioniert und im Verlauf höchstens sporadisch anfasst/bewegt wird, spare ich mir die Auflistung in den Contras am Ende des Testberichts – zumal es sich um kein Highend-Modell im vierstelligen Eurobereich handelt. Positives dagegen finden wir auf der Rückseite: Alle Anschlüsse und Bedienelemente sitzen richtig schön fest in der verschraubten Aluminiumplatte!

Stereopärchen, seitlich
Der sauber verarbeitete Monitor präsentiert sich im seriösen Studio-Look.

Lieferumfang des Focal Twin

Der Lieferumfang des stückweise angebotenen Alpha Twin Evo Monitors umfasst zwei Kaltgerätekabel mit jeweils US- und europäischem Netzstecker, eine gedruckte mehrsprachige Gebrauchsanweisung, vier klebbare Gummifüsse und drei Schutzgitter, die sich vor den Chassis befestigen lassen. Allerdings wird vom Hersteller empfohlen diese beim Hören nach Möglichkeit nicht zu verwenden. Offenbar werden die Wiedergabeeigenschaften durch die Gitter beeinflusst, sodass die Montage eher zu Transportzwecken oder zur Montage sinnvoll ist. Der Praxistest erfolgte jedenfalls ohne die Schutzgitter.

Studiolautsprecher mit Gittern
Montierte Gitter des Lieferumfangs

Funktionen 

Inputs

Der Alpha Twin Evo Monitor besitzt drei Eingangsbuchsen (XLR, TRS-Klinke, RCA) zum Anschließen analoger Audiosignale. Für’s Protokoll: Während sich der RCA-Input mit XLR oder Klinke parallel betreiben lässt, wird der XLR-Input bei belegter Klinkenbuchse stummgeschaltet. Weiterhin befindet sich in der Eingangssektion ein Umschalter zur Erhöhung der Eingangsempfindlichkeit von „0 dB“ auf „+6 dB“

Klangregelung

Die Möglichkeiten zur Klangkorrektur des Focal Monitors sind vergleichsweise simpel. So verfügt der Alpha Twin Evo über die identischen Hi-Shelf-Filter (4,5kHz/±3dB) und Low-Shelf-Filter (250Hz/±6dB) wie alle anderen Modelle der Alpha-Evo-Serie. Allerdings habe ich im Test auch keine weiteren Regelmöglichkeiten vermisst, da der 2,5-Wege-Monitor auf Anhieb eine bemerkenswert ausgeglichene Frequenzwiedergabe lieferte. Lediglich die rasterlosen und leichtgängigen Potis, zudem ohne Nullstellung, empfinde ich als nicht ganz optimal. Bei Klangkorrekturen muss man äußerst feinfühlig agieren.

Sonstiges

Der Focal-Monitor verfügt über eine automatische Anpassung an die regionale Spannungsversorgung (100-240V, 50/60Hz) und ist außerdem mit einem per Umschalter aktivierbaren Auto-Standby ausgestattet. Dieser schaltet den Monitor nach 15 Minuten ohne anliegendes Signal (> 6mV) ab. Ob der Monitor an- oder ausgeschaltet ist, signalisiert eine in dezentem Grün leuchtende LED auf der Vorderseite der Box.

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